Das war eine schöne Nachricht zum Herbstbeginn: Forscher erkennen erstmals eine Trendwende bei der Geburtenrate – die Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr Kinder, und zwar so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr. Insgesamt wurden 2015 rund 738.000 Kinder geboren, fast 23.000 mehr als im Vorjahr.
Lag der Durchschnittswert in den vergangenen Jahren noch bei rund 1,5 Kindern, hat er jetzt 1,56 erreicht – und sogar 1,6 könnten es nach Meinung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung für die nächsten Jahrgänge werden.
Das Problem ist nur: Wenn Deutschland nicht bevölkerungsmäßig „schrumpfen“ soll und die Sozialsysteme nicht kollabieren sollen, müsste jede Frau im Durchschnitt 2,1 Kinder bekommen. Stolze 80 Jahre ist es her, dass dieser Wert zuletzt erreicht wurde: Mitte der 30er-Jahre sorgten die Frauen mit durchschnittlich 2,22 Geburten für den Babyboom der Nachkriegszeit.
Seit Jahrzehnten liegt übrigens unser Nachbarland Frankreich bei den Geburtenraten ganz vorn – mit 2 Kindern im Durchschnitt. Fast genauso viele sind es in Schweden, Tschechien und Ungarn, und selbst in der Schweiz und in Österreich sind es mit 1,65 und 1,61 mehr als bei uns.