Die deutschen Reproduktionsmediziner haben allen Grund, stolz auf ihre Erfolge bei der Behandlung der ungewollten Kinderlosigkeit zu sein: Rund 300.000 Kinder sind seit 1982 mit Hilfe der assistierten Reproduktion (künstliche Befruchtung) zur Welt gekommen. „Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Erfurt oder Gera“, erklärt Dr. Ute Czeromin aus Gelsenkirchen.
Diese Ergebnisse der 131 deutschen Zentren weist das Deutsche IVF-Register aus, das beim Kongress des Dachverbandes Reproduktionsbiologie und –medizin (DVR)* in Leipzig vorgestellt wird. Über 21.000 Kinder wurden allein im jüngsten Berichtszeitraum (2017) nach assistierter Reproduktion geboren. „Das sind fast drei Prozent aller geborenen Kinder im Jahr 2017“, verdeutlicht Czeromin als Vorstandsvorsitzende des Registers. „Anders ausgedrückt: In jeder Schulklasse sitzt mindestens ein Kind, das mit Hilfe dieser Methoden entstanden ist.“
Auf Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) entfielen im Berichtszeitraum 2017 fast 7.000 von 104.000 Behandlungszyklen (7 %). Es resultierten 1.214 Geburten mit 1.457 Kindern (national: 10.700 bzw. 21.295).
Ähnlich wie im „richtigen Leben“ klappt es auch mit medizinischer Unterstützung nicht immer beim ersten Versuch, eine Schwangerschaft zu erzielen. Bei nahezu 107.000 Behandlungszyklen im Jahr 2018 resultierte in jedem dritten Fall (32,1 %) eine Schwangerschaft, wenn ein Embryo entstand und auf die Frau übertragen wurde. In jedem vierten Fall (23,6 %) kommt es bei der Übertragung dieser „frischen“ Embryonen zur Geburt. © D·I·R Deutsches IVF-Register e.V. (D·I·R)® 2019 / Kinderwunsch- und Hormonzentrum Frankfurt.